Seit 15 Jahren bin ich Fan des TSV 1860 München. Das heißt, während sich die meisten Fussballfans in meiner Umgebung über Meisterschaften und Erfolge in der Championsleague des FC Bayern München gefreut haben, war das Highlight der Löwen in der Zeit ein paar Erfolge im UI-Cup Ende der 1990er Jahre und der Erhalt des Klasse Jahr für Jahr. Einmal wurden sie Hallenmeister und das Mannschaftsbild mit dem Pokal hing ein paar Monate lang in meinem Zimmer. Meine Zeit mit den Löwen war geprägt von einem cholerischen Duo Werner: Lorant als Trainer und Karl-Heinz Wildmoser als Präsident.
Aber seit ein paar Jahren spielen sie jetzt schon in der zweiten Liga und immer wenn ich kurz nachsehe, wie es ihnen geht, haben sie entweder verloren, stehen vor dem finanziellen Aus oder haben jemanden aus der Geschäftsleitung hinausgeschmissen – Löwen-Fan ist man nicht aus Spaß!
Meine Dasein als Fan:
- Die große Zeit des Münchner Arbeitervereins war in den 1960er Jahren (und in der NS-Zeit als sie mehr braun als blau waren). 1966 wurden sie das erste und einzige mal Meister der deutschen Bundesliga, weshalb ich mir gut merken konnte in welchem Jahr meine Mutter geboren wurde.
- Zwei Spiele habe ich im Olympiastadion gesehen und ein Training an der Grünwalder Straße. Das erste war gegen Stuttgart, doch wir – mein Vater (Bayernfan), sein Onkel (Sechzgerfan) und ich – kamen erst zur zweiten Hälfte ins Stadion, weil unser Auto auf der Autobahn liegen geblieben ist. Das zweite Spiel war gegen Rostock, das Ergebnis 0:0 und ein schlechtes Spiel. Das beste daran war, dass es ein Foto meines Bruders (Bayernfan) mit Löwenkappe und –fahne gibt. (Und einmal spielten sie in Passau, wohin ich mit meinem Papa fuhr und mit einem T-Shirt voller Autogramme wieder zurückkam).
- Ich bin Besitzerin dreier Bücher über die Geschichte der 60er.
- Meine allererste Website bei Beepworld war eine Fanpage.
- Ich habe ein Löwentrikot von 1994, das ich zu Ostern zwei Jahre darauf bekommen habe. Die Brustreklame ist von den Hakka-Werken und ich konnte es nur ein Jahr lang tragen, denn dann wurde es mir zu klein.
- Alexander Kutschera, Abwehr, war mein Lieblingsspieler.
Wem es genauso geht und trotz allen Tiefen (und kurzen Höhen) zu den Löwen hält, der muss die Geschichte “Löwen weinen nicht” von Bastian Obermayer im Süddeutsche Magazin lesen:
“Wenn ich Bayern-Fan geworden wäre, mein Verein wäre seit damals 15-mal Deutscher Meister, neunmal Pokalsieger und einmal Champions-League-Sieger geworden.
Ich wurde aber Fan des TSV München von 1860, der »Löwen«, der »Sechziger«, und wir wurden, seit ich »wir« sage, nicht ein einziges Mal irgendwas. Alle Titel, die mein Verein nach dem Krieg errungen hat, passen bequem auf das 1860-Bierglas in meiner Küche: »Deutscher Pokalsieger 1964«, »Deutscher Meister 1966«. Auf dem Glas steht auch »Europapokalfinalist 1965«, das ist streng genommen zwar kein Titel, weil wir das Endspiel verloren haben, aber das Glas ist ein 0,5-Liter-Glas, da ist eine Menge Platz.”
2 Kommentare
Ein Löwe ist leidensfähig oder kein Löwe
60 ist nun mal nicht der Fc ARROGANZ BAYERN
(zum Glück)60 ist Tradition. Und tradition heißt nun leider mal UP and Down
Aber lieber stehend sterben als unter dem joch des FC ARROGANZ leben
PS : Sechzig ist der geiste CLUB der WELT
du hast vielleicht ein timing.
münchen diskutiert momentan über folgendes http://www.abendzeitung.de/muenchen/233609