Lesenswertes: Freie Bildung und kostenloses Kopieren

Das Wunder von Mauritius – Freie Bildung für alle, eine kostenlose Gesundheitsversorgung und dann wächst das BIP auch noch seit 30 Jahren um mehr als fünf Prozent jährlich – Saxendi, wo gibt’s denn so was? Der Nobelpreisträger für Ökonomie Joseph Stiglitz zeigt: Mitten im Pazifik. „Die Mauritier haben einen Weg gewählt, der zu einem höheren Grad gesellschaftlichen Zusammenhalts, Wohlstands und Wirtschaftswachstums führt – und zu einem geringeren Grad an Ungleichheit.“ Ohne Öl, Diamanten oder andere Ressourcen, blieb dem Land nur eines über: Der Aufbau von Humkapital.

Zwei Wochen deutsches Psychodrama – Wer immer noch nicht genug hat von Doktorarbeiten, Freiherren und allem, was da so dazugehört, dem sei der Text von Nils Minkmar empfohlen. Er bezeichnet die ganze Chose als „zeitlich begrenzte Episode klinischen Wahnsinns“.

Das intellektuelle Eigentum in Zeiten des Internets* – Und gleich nochmal die FAZ, und gleich nochmal indirekt Guttenberg. Im Blog Deus Ex Machina geht es darum, wie sich die wissenschaftliche Arbeit in den letzten Jahren geändert hat. Das Kopieren lässt sich mit wenigen Tastenkombinationen ausführen und ich zweifle an der Existenz von Leuten, die bei Referaten in den letzten Jahren nicht bei Wikipedia abgekupfert haben. Das ist die eine Seite, doch das zeigt, dass geistiges EIgentum nicht wertgeschätzt wird, was eigentlich ja doch ziemlich dumm ist:

„Vielleicht ist es also tatsächlich nicht die Gelegenheit, sondern der mangelnde Respekt vor gedanklicher Arbeit. Geradezu grotesk mutet es an, daß ausgerechnet unsere Gesellschaft, die ihren Wohlstand mehr als jede Generation vor uns aus geistiger – statt aus manueller – Arbeit bezieht, den laxen Umgang damit zum Prinzip erhebt. Es will mir nicht in den Kopf, wie wir den dreisten Diebstahl industrieller Ideen durch die Chinesen verdammen, die Bildungsrepublik für alle gesellschaftlichen Schichten ausrufen können; aber dann geistiges Eigentum in jener Disziplin, die quasi das Mutterschiff geistigen Eigentums ist, mit Füßen treten.“

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