Was ist jetzt eigentlich mit Griechenland?

Rettungspaket, Demonstrationen, strukturelles Defizit, Gemeinschaftswährung, Ratings, IWF, bla, bla, bla. Seit Monaten geht das so: Griechenland als Dauerbrenner. Gestern verhandelten die Regierungschefs der EU wieder über die Zukunft Griechenlands. Aber um was geht es eigentlich?Der Journalist Michalis Pantelouris hat das auf jetzt.de nochmal kurz und bündig erklärt (so kurz es eben geht):

Was soll man jetzt zu Griechenland denken? (Teil 1) – GESTERN. Wie ist Griechenland in die Krise geraten?

Was soll man jetzt zu Griechenland denken? (Teil 2) – HEUTE. Was ist die Situation im Moment?

Was soll man jetzt zu Griechenland denken? (Teil 3) – MORGEN. Was wird?

Das Wirtschaftsmagazin Economist stellt klar, dass sich die EU-Regierungschefs sowieso nur zwischen drei Optionen entscheiden können – und das bitteschön schnell!

1. Immens hohe Transferzahlungen nach Griechenland, das die anderen Europäer wütend macht und somit aus politischen Gründen so gut wie unmöglich ist.

2. Griechenland stellt seine Zahlungen ein, was die Märkte destabilisiert und die Europäische Union gefährdet, ebenso eine unrealistische Version.

3. bleibt damit nur eine Umschuldung. Die bedeutet, dass Griechenland weiterhin auf externe Hilfe angewiesen sein wird. Eine weiter gefasste politische EU und eine Reform ihrer Institutionen ist dann aber endgültig unausweichlich.

Die Zeitschrift veröffentlicht ihren eigenen Vorschlag: “There is an alternative, for which this newspaper has long argued”: Eine Umschuldung, bei der die Schulden von im Moment 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukt auf 80% des BIPs halbiert werden. Einen Schock auf die Märkte wie bei Lehmann Brothers würde es nicht geben, denn ein Zahlungsstopp würde ja schon lange erwartet werden (genau das sagen ja auch die schlechten Ratings aus). Banken, die noch immer griechische Papiere halten seien heute besser in der Lage, die Verluste hinzunehmen. Aber eines sei klar: Nur einfach mal 50% der Schulden wegzustreichen, löst Griechenlands Probleme nicht. Die Einnahmen und Ausgaben müssten kontrolliert werden, was in die Souveränität der Staaten eingreift, die EU also ihre politischen Rechte ausweiten müsste: Hallo Wirtschaftsregierung!

Ein Kommentar

torschtl 25. Juni 2011 Antworten

Egal, was getan wird, das Problem liegt doch nicht bei 100 oder 200 Millionen oder Milliarden Euro. Das komplette Geldsystem Europas ist zum Scheitern verurteilt. Wenn 90% des Geldes überhaupt nur auf dem Papier existiert, wie soll dann jemals eine Verringerung der Schulden stattfinden? Es ist nichts da, womit man Schulden „zurückzahlen“ könnte, selbst wenn man theoretisch auf dem Papier das Geld hätte.

Komplexes und scheiß Thema… steig selber nur minimal durch…

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