Die Zeitung Rocky Mountain News druckte 2009 seine letzte Ausgabe. Als die Nachricht im Newsroom verkündet wurde, dass die Zeitung verkauft werden sollte (sich aber schließlich keine Käufer fanden), reagierten Journalisten typgerecht: Sie holten Block und Stift und machten sich Notizen.
Ein 20-minütiger Film über die Abwicklung, im Fokus stehen die Journalisten:
Seit ein paar Wochen ist die Adresse rockymountainnews.com wieder mit aktuellem Inhalt befüllt. Der Milliardär Philip Anschutz will herausfinden, ob noch Nachfrage nach der Traditionszeitung besteht. Auch eine Demo-Ausgabe gibt es: ein pdf-Albtraum der digitalen Journaille inkl. Umblätter-Geräusch
Weitere angeteaserte Beiträge auf der Webseite verweisen auf andere Nachrichtenseiten. Das Denver Business Journal vermutet, dass Anschutz eigentlich am Konkurrenzblatt Denver Post interessiert ist, und sich mit einem möglichen Revival der Rocky in eine bessere Verhandlungsposition bringen will.
Die Denver Post wiederum schreibt in ihrer Meldung über Anschutz Ansinnen einen bemerkenswerten Satz über den ehemaligen Wettbewerber:
The Denver-based newspaper closed in 2009 after nearly 150 years of publication, a victim of the newspaper war with the Post.
Zum einen erstaunt das Selbstvertrauen der Post, sich das Ende der Rocky in Zeiten des Internets völlig selbst zuzuschreiben.
Zum anderen erinnert es an die Konkurrenz zwischen Adidas und Puma im fränkischen Herzogenaurach. Während die beiden deutschen Sporthersteller damit beschäftigt waren, sich die Butter auf dem Brot nicht zu gönnen, übernahm Nike die Tabellenspitze.
Mehr dazu im Wall Street Journal: Where Puma and Adidas Were Like Hatfields and McCoys